Frauenklatsch = Frauenquatsch?
Auf diese Frage kann ich nur mit einem klaren und deutlichen „NEIN“ antworten. NEIN – gemütlicher Klatsch und Tratsch unter Frauen ist absolut KEIN Quatsch!
Wir Frauen mögen es, uns auszutauschen. Es liegt in unserer Natur, über Dinge zu sprechen, die uns beschäftigen: das sind beispielsweise unsere Erfahrungen, verschiedene Familie-Themen, Probleme und Freuden in der Partnerschaft, die Kindererziehung, unsere Gesundheit aber auch Schicksalsschläge und vieles mehr.
Und: Es macht Sinn, sich mitzuteilen! Es macht Freude, Emotionen zu teilen, den Frauenklatsch zu spüren und zu erleben. Es bietet Hilfestellung bei Problemen und erfüllt uns mit Freude, wenn wir über schöne und angenehme Dinge reden können.
Dazu gibt es auch passende Redewendungen, die das bestätigen können. „Durch‘s Reden kommen die Leut´ zam!“ oder „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Aber auch: „Die Freude ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Tratschen, gemütlich plaudern, zusammen einen Kaffeetrinken und sich die Seele vom Leib reden hat also viele Vorteile und ist sogar gesundheitsfördernd.
Männer ticken da anders – den typischen „Männerklatsch“ kennen wir nicht. Männer und Frauen sind eben auch in der Kommunikation unterschiedlich. Das merke ich immer wieder bei Beratungsgesprächen mit heterosexuellen Paaren in meiner Praxis. Viele Frauen würden sich manchmal über kommunikativen Austausch mit ihren Partnern freuen – sich ein Gespräch wünschen. Männer aber empfinden es oftmals angenehmer, wenn sie sich nicht immer die Ohren „voll sudern“ lassen müssen. Wie kommt Mann/Frau also aus diesem Dilemma?
Wichtig ist, dass man berücksichtigt, dass Männer und Frauen in Sachen Kommunikation und Konfliktbewältigung total unterschiedliche Herangehensweisen und Sichtweisen haben. Beide sind aber gleichwertig, gleich wichtig und richtig und in gleichem Maße ernst zu nehmen. Das ist und bleibt das Spannende und Herausfordernde an einer wertschätzenden, gleichberechtigten und partnerschaftlichen Kommunikation.
Möchte man Missverständnisse so gut es geht vermeiden, gilt es, klare Botschaften zu formulieren: Je klarer die Botschaft ist, um so richtiger wird sie vom Gegenüber verstanden. Lassen wir uns also aufeinander ein – lassen wir den Männern auch mal ihre Ruhe und widmen wir uns mit voller Hingabe und von ganzem Herzen unseren Frauengesprächen.
Einen schönen, kommunikativen Sommer wünscht dir deine Sabine!