Warum eigentlich nachhaltige Frauenhygiene?
Es gibt viele Gründe, die für Nachhaltigkeit sprechen! Die Nachhaltigkeit in der Frauenhygiene sollte man dabei keinesfalls vergessen. Mit rund 16.800 Binden und Tampons, die eine Frau im Leben verbraucht, sind die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen beachtlich.
Weichmacher
Die meisten synthetischen Kunststoffe bestehen aus Erdöl als Ausgangsstoff. Um dem Material die gewünschten Eigenschaften zu geben, werden diverse Zusatzstoffe wie Weichmacher, Stabilisatoren, Flammschutzmittel oder Füllstoffe beigemischt. Diese Stoffe sind im Plastik meist nicht fest gebunden und können mit der Zeit an die Umwelt abgegeben werden. Sie gelangen dann in Lebensmittel, den Hausstaub, die Atemluft und damit auch in den menschlichen Körper.
Diese Weichmacher werden auch Phthalate genannt und befinden sich in vielen Alltagsgegenständen wie Duschvorhängen, Kinderspielzeug und medizinischen Gegenständen. Auch in Binden wurden Phthalate gefunden. Diese befinden sich auf dem Klebstreifen an der Unterseite der Binde oder Slipeinlage. Zehn von fünfzehn Slipeinlagen enthielten in einem Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2011 Phthalate.
Die einzelnen Phthalate haben unterschiedliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Alle Weichmacher stehen in Verdacht, das menschliche Hormonsystem negativ zu beeinflussen. Phthalate können die Plazentaschranke durchdringen und ein Kind im Mutterleib schädigen.
Nicht nur das: laut dem Europäischen Verein der Faserindustrie wird eine herkömmliche Binde oder Slipeinlage zu rund 40 Prozent aus Kunststoffen wie PE, PP und PET gefertigt. Außerdem findet man Kunststoffe in Form von Plastikgranulat im Kern von Binden.
Diese Kunststoffe brauchen bis zu 500 Jahren, um sich zu zersetzten, verrotten werden sie jedoch nie. Plastik zersetzt sich in Mikroplastik und diese kleinen Teile landen dann im Meer und werden von den Fischen als Futter angesehen.
Dioxin
Obwohl herkömmliche Hygieneprodukte größtenteils aus Zellstoff hergestellt werden, ist ein langer Prozess notwenig, um diesen zu Viskose zu verarbeiten. Um die Produkte schön weiß zu machen, werden sie mit Dioxin gebleicht.
Obwohl seit den 1990er Jahren neuere Bleichverfahren für die Herstellung von Tampons und Binden zum Einsatz kommen, lassen sich dennoch nach wie vor Dioxinrückstände in Tampons und Binden finden. Slipeinlagen, Binden und Tampons kommen in unmittelbaren Kontakt mit den vaginalen Schleimhäute welche eine besonders hohen Absorptionsfähigkeit aufweisen. Dioxine werden in Verbindung mit Regelschmerzen gebracht. Frauen, die an Endometriose, einer Erkrankung der Gebärmutter, leiden, weisen eine hohe Konzentration von Dioxinen im Körper auf. Außerdem sind Dioxine krebserregend, verwirren das Hormonsystem und können zu Unfruchtbarkeit oder im Extremfall sogar zu Fehlgeburten führen.
Formaldehyd
Formaldehyd ist eine Substanz, die keimtötend, konservierend und desinfizierend, aber auch krebserregend wirkt. Sie ist in vielen Alltagsprodukten wie Desinfektionsmitteln, Farben, Lacken und Kosmetikartikeln enthalten. Bei Monatshygieneprodukten steckt Formaldehyd meist in der Folie, mit denen die Produkte einzeln verpackt sind und aus der das Gift in die Tampons übergeht.
Fazit
Durch das Verwenden von nachhaltigen, wiederverwendbaren Monatshygiene-Artikel schont man nicht nur die Umwelt sondern tut auch der eigenen Gesundheit etwas Gutes. Und das sollten wir uns Wert sein!
Quellen:
bewusstkaufen.at
zentrum-der-gesundheit.de
www.umweltbundesamt.at
frauenheute.com
bund.net