Yoga & Wollkenträgerinnen
Wer kennt es nicht – die Stimmungsschwankungen, die Mattheit oder auch die Energie die uns der weibliche Zyklus jedes Mal beschert. Alexandra Bachler verrät uns diesen Monat wie wir mit gezielten Yogaübungen ganz entspannt alle Herausforderungen unseres Zyklus meistern können. Viel Spaß beim Lesen!
Im Einklang mit deinem Zyklus
Du willst deinen Körper besser kennenlernen? Die weiblichen Zyklusphasen haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden von uns Frauen. Sich bewusst mit dem Zyklus auseinanderzusetzten hilft dir dabei, ein positives Körperbild aufzubauen. In Kombination mit Yoga und dem Üben von bestimmten Asanas und Atemübungen kannst du deinen Körper harmonisieren und Ausgleich finden.
Femininer Kreislauf
Der Zyklus repräsentiert ein Kommen und Gehen. Wenn du gesund und ausgeglichen bist, dann ist deine Periode tendenziell regelmäßiger. Herrscht Ungleichgewicht, physischer oder psychischer Stress, dann kann es passieren, dass deine Periode ganz ausbleibt oder sich verschiebt.
Stark & Mutig
Die erste Phase deines Zyklus ist die Kraftphase und ein Ei reift heran. Du fühlst dich stark und bist körperlich in deiner Höchstform. Nutze, diese Phase um dich über deine Grenzen hinauszuwagen und deine Muskulatur aufzubauen.
Krieger 2 (Virabhadrasana II)
Im Krieger Zwei stärkst du Balance, Standfestigkeit und dein Selbstbewusstsein.
1. Bringe dein rechtes Knie über deine rechte Ferse und öffne deine rechte Hüfte.
2. Dein linkes Bein ist durchgestreckt und du presst deine linke Fußaußenkante in den Boden.
3. Beide Arme sind parallel zum Boden und deine Handflächen zeigen nach unten.
4. Deine Mitte ist stark und dein Bauchnabel nach innen gezogen. Deine Brust und Schulterblätter sind geöffnet.
5. Dein Schambein und Steißbein sind leicht nach vorne gedreht, sodass ein Hohlkreuz vermieden wird.
6. Dein Blick gleitet über die rechte Schulter nach vorne. Fokussiere deinen Mittelfinger.
7. Nimm fünf tiefe Ein- und Ausatemzüge und wechsle dann die Seite.
Halbmond mit Block (Ardha Chandrasana)
Diese Gleichgewichtsposition stärkt deine Wirbelsäule, deine Hüfte und bringt Kraft in deine Beine.
1. Starte die Übung im Dreieck. Dein Schritt ist ca. 1,5 Meter groß.
2. Drehe deinen rechten Fuß 90° nach vorne.
3. Strecke bei Arme seitlich aus mit den Handflächen nach unten zeigend.
4. Bei der nächsten Einatmung kippst du deinen Oberkörper nach vorne und bringst das Gewicht über deinen rechten Fuß. Dein linkes Bein hebt ab, dein rechtes Standbein ist stark und deine Zehen gespreizt.
5. Dein linker Arm streckt gerade nach oben, deine rechte Hand ist auf dem Boden oder auf einem Block gestützt und bildet eine Verlängerung deiner Schultern.
6. Die Bewegung deines linken Beins wird aus der linken Hüfte gesteuert.
7. Dein Blick ist entlang der linken Hand Richtung Decke gerichtet und dein Oberkörper ist ganz gerade.
8. Bleibe für ein paar Atemzüge in dieser Position und übe dich in Stärke und Balance, bevor du die Seite wechselst.
Kreativ & ganz du selbst
Der Anstieg an follikelstimulierenden und luteinisierenden Hormonen führt zu besonders viel Kreativität. Deine sexuelle Lust steigt, du fühlst dich begehrenswert und mit dir selbst verbunden. Bring das auch in deiner Yogapraxis zum Ausdruck.
Der Baum (Vrikshasana)
Diese Position hilft dir, auf dem Boden zu bleiben und deine Standfestigkeit zu üben. Gleichzeitig trainierst du deinen Gleichgewichtssinn und beruhigst deine Gedanken.
1. Bringe das Gewicht auf dein linkes Standbein und drücke deinen Fuß fest in die Matte.
2. Bringe dann deinen rechten Fuß zu deinem Unterschenkel oder Oberschenkel und öffne deine rechte Hüfte.
3. Schließe deine Handflächen vor deinem Herz und atme zehn Mal tief ein und aus. Wechsle die Seite.
Tiefer Ausfallschritt mit Herzöffnung (Anjaneyasana)
Eine fordernde Übung, die deine Weiblichkeit zum Ausdruck bringt und dein Herz öffnet.
1. Komm in einen tiefen Ausfallschritt mit dem rechten Fuß vorne. Das rechte Knie ist über dem Fuß ausgerichtet.
2. Dein linkes Knie und dein linker Fußrücken liegen auf der Matte auf. Wenn du empfindliche Knie hast, dann bringe eine Decke unter deine Knie.
3. Beuge deine Arme 90° und öffne sie nach links und rechts. Deine Schulterblätter ziehen zusammen und dein Herz öffnet sich nach vorne.
4. Nimm fünf tiefe Ein- und Ausatemzüge, bevor du die Seite wechselst.
Intuitiv & gefühlvoll
Die zweite Phase des Zyklus gibt uns die Möglichkeit, uns wieder mehr auf unser Inneres zu konzentrieren. Dieses sich Zurückziehen gibt uns die Chance
auf unsere Intuition zu hören. Kurz vor der Periode leiden viele an dem PMS- Syndrom und haben mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Ein wichtiger Schritt ist zu akzeptieren, was in uns passiert. Sanfte Asanas bereiten den Körper auf die bevorstehende Menstruation vor. Umkehrhaltungen wirken heilend auf deine Gebärmutter.
Schmetterling (Bhadrasana)
Im Yoga sagt man, dass Gefühle in den Hüften sitzen. Diese restaurative Pose ist ideal um Spannungen zu lösen und in dich zu kehren.
1. Setze dich auf deine Matte, beuge deine Knie und bringe, deine Fußflächen zusammen.
2. Lasse deine Knie nach außen fallen bis du eine Dehnung im Hüftbereich spürst.
3. Wandere mit deinen Händen nach vorne und sink tiefer in diese Position hinein.
Kindsposition (Garbhasana)
Diese Position schenkt dir Geborgenheit und beruhigt deinen Kreislauf. Dein Bauch wird sanft massiert und Verspannungen im Unterbauch lösen sich.
1. Öffne deine Knie leicht nach außen und bringe deinen Oberkörper über deine Knie.
2. Deine Arme sind nach vorne gestreckt und deine Stirn ruht auf der Matte.
3. Atme langsam und tief und schicke deine Energie zu deinem Unterbauch.
Reinigen & entgiften
Deine Monatsblutung reinigt deinen Körper. Vermeide organischen Druck auf deinen Körper und gönne dir selbst viel Ruhe. Achte darauf, keine Umkehrhaltungen und fordernde Übungen zu praktizieren.
Bienen-Atmung (Bhramari Pranayama)
Diese Atemübung bringt dich in eine Tiefenentspannung und hilft dir, den Fokus nach innen zu richten.
1. Lege dich auf den Rücken und entspanne dich.
2. Schließe deine Ohren mit dem Daumen und bringe deinen kleinen Finger zur Innenseite deiner Augen, bevor du diese ebenfalls schließt.
3. Mit jedem Ausatemzug gibst du ein leichtes Summen von dir, wie eine Biene.
4. Übe die Bienenatmung für mindesten 20 Atemzüge. idealerweise vor dem Schlafengehen oder wenn du in eine tiefe Entspannung gehen möchtest.
Die Totenstellung (Shavasana)
Diese Position entspannt deinen ganzen Körper und ist ideal nach einer Yogapraxis oder an Tagen, an denen du besonders viel Ruhe brauchst.
1. Lege dich mit leicht geöffneten Beinen auf deinen Rücken.
2. Deine Arme sind entlang deines Körpers ausgerichtet und deine Handflächen zeigen nach oben.
3. Bleibe für 3-5 Minuten in dieser passiven Asana und gönne deinem Körper Ruhe.
Namasté, liebe Wollkenträgerinnen,
Über die Autorin: Alexandra ist zertifizierte Yogalehrerin und teilt ihre Leidenschaft weltweit. Sie weiß die Kraft der Natur zu schätzen und liebt intuitive Bewegungsformen. Durch Yoga hat sie ihren Körper selbst besser kennengelernt und glaubt fest daran, dass Bewegung dem Körper und Geist bei sämtlichen Heilungsprozessen helfen kann. Fern von Leistungsdruck und Zwang schafft sie mit ihren kreative Sequenzen eine Verbindung mit dem eigenen Körper und Geist herzustellen.